Auf dem Planeten Mars treten hunderte schwarze Spinnen aus dem Boden in "Inca City"

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: ESA
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Der Planet Mars birgt viele Überraschungen. Eine davon weckt besonders viel Neugier. In der als Inca City bekannten Region scheint eine Vielzahl von schwarzen Spinnen an die Oberfläche zu kommen. Was sind diese Erscheinungen wirklich?


Hunderte schwarze 'Spinnen', die 2020 vom ExoMars Trace Gas Orbiter der ESA gesichtet wurden. Die Formationen sind die Überreste der Eruptionen von staubigen Gasgeysiren, die im Frühling durch das Oberflächeneis des Roten Planeten brechen.
Crédit: ESA/TGO/CaSSIS

Die als Inca City bekannte Region offenbart jedes Frühjahr schwarze, fadenförmige Formationen, die an Spinnen erinnern. Diese Bilder, aufgenommen von der Raumsonde Mars Express der Europäischen Weltraumagentur (ESA) und dem ExoMars Trace Gas Orbiter, zeigen tatsächlich saisonale Ausbrüche von Kohlendioxidgas.

Diese "Spinnen" sind keine Kreaturen, sondern Gaskanäle, die von 45 Metern bis zu 1 Kilometer breit sind. Sie treten auf, wenn die unterste Schicht von Kohlendioxideis durch die Frühjahrswärme in der südlichen Hemisphäre des Mars zu schmelzen beginnt. Dieser Prozess, bekannt als Sublimation, verwandelt das Eis in Gas.

Mit der Ansammlung des Gases kommt es zu einer Explosion, die die Eisdecke durchbricht und dunklen Staub in die Luft schleudert, der dann wiederum herabfällt und ein rissiges Muster bildet.


Digitales Modell der Formation Inca City, erstellt mit den neuesten Daten der Hochauflösungs-Stereokamera des Mars Express-Satelliten.
Crédit: ESA/DLR/FU Berlin

Inca City ist auch als Angustus Labyrinthus bekannt. Dieser Ort wurde einst als versteinerte Sanddünen oder Überreste von Marsgletschern angesehen. Seit 2002 wurde jedoch enthüllt, dass diese Formation Teil eines 86 Kilometer breiten kreisförmigen Einschlagkraters ist, der teilweise erodiert wurde und Einbrüche von Magma zeigt, die ähnlich antiken Ruinen erscheinen.