Eine kürzlich durchgeführte Studie der Universität Leeds zeigt einen dramatischen Anstieg einer seltenen Autoimmunerkrankung während der COVID-19-Pandemie, die zuvor nicht betroffene demografische Gruppen betrifft. Dieses unerwartete Phänomen führte zum Tod von neun Patienten und unterstreicht die Dringlichkeit, diese Krankheit zu verstehen und zu behandeln.
Diese Krankheit zeichnet sich durch eine Autoimmunreaktion aus, bei der das Immunsystem seine eigenen Wächterproteine angreift, die normalerweise darauf abzielen, Viren zu erkennen. Sie ist im Vereinigten Königreich selten und tritt generell bei Frauen aus Ostasien auf, betraf jedoch plötzlich 60 Personen in Yorkshire, hauptsächlich weiße Männer und Frauen, während der Pandemie. Die Ergebnisse wurden in
The Lancet eBioMedicine veröffentlicht.
Es wird vermutet, dass die Exposition gegenüber COVID-19 diese Autoimmunreaktion auslöst, die sich durch Hautausschläge, Lungenentzündungen und interstitielle Lungenerkrankungen manifestiert und oft tödlich verläuft. Professor Dennis McGonagle, Hauptforscher, betont die Wichtigkeit, die Symptome frühzeitig zu erkennen, um die Chancen auf eine vollständige Genesung zu verbessern.
Das MDA5-Protein, das wesentlich für die Erkennung von RNA-Viren wie COVID-19 ist, spielt eine zentrale Rolle. Normalerweise löst es eine Immunantwort aus, aber in einigen Fällen produziert das Immunsystem Antikörper, die dieses Protein angreifen, was zu seltenen Autoimmunerkrankungen führt. Die Ähnlichkeiten zwischen dieser Krankheit und dem während der Pandemie beobachteten multisystemischen entzündlichen Syndrom bei Kindern (MIS-C) sind auffällig.
Die 60 untersuchten Patienten zeigten verschiedene Symptome, darunter Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Hautausschläge und eine reduzierte Blutzirkulation in den Fingern. Fünfunddreißig von ihnen waren gegen COVID-19 geimpft worden und 15 hatten zuvor positive Testergebnisse. Trotz immununterdrückender Behandlungen entwickelten 41,7 % eine interstitielle Lungenerkrankung, und acht starben.
Die Forscher beobachteten eine starke Korrelation zwischen den Impfquoten in Yorkshire und dem Anstieg der MDA5-Erkrankungsfälle im Jahr 2021. Sie stellten jedoch auch eine Verbindung zur COVID-19-Infektion fest. Interessanterweise waren 42 % der Patienten nicht geimpft, was darauf hindeutet, dass die Exposition gegenüber dem Virus auch ohne vorherige Impfung eine übermäßige Immunreaktion auslösen könnte.
Diese Studie hebt die Notwendigkeit hervor, Ärzte für diese Krankheit zu sensibilisieren, um schnelle Diagnosen und effektive Behandlungen zu gewährleisten, wodurch Lungenschäden reduziert und Leben gerettet werden können.