Der Sahara, Quelle des Lebens für den Atlantischen Ozean?

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Frontiers in Marine Science
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Die Staubpartikel aus der Sahara haben einen unvorhergesehenen Einfluss auf die Ozeane. Diese winzigen Körner transportieren essentielle Nährstoffe für das marine Leben. Ihre Reise über den Atlantik könnte eine Schlüsselrolle im globalen Klima spielen.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich das Eisen, welches von diesen Staubpartikeln transportiert wird, in Abhängigkeit von der zurückgelegten Distanz verändert. Je weiter es reist, desto "bioreaktiver" wird es, das heißt, es wird für marine Organismen verfügbarer. Dieses Phänomen könnte erhebliche Auswirkungen auf die Ökosysteme haben.


Illustrationsbild Pixabay

Eisen ist ein essentielles Spurenelement für die Photosynthese des Phytoplanktons. Diese Organismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoffbindung, einem Schlüsselprozess zur Klimaregulation. Allerdings steht nicht das gesamte von diesen Staubpartikeln transportierte Eisen den Meeresorganismen sofort zur Verfügung.

Laut den Forschern durchlaufen die Eisenpartikel während ihres Transports in der Atmosphäre chemische Umwandlungen. Diese Reaktionen machen das Eisen für marine Organismen leichter zugänglich. Die Ergebnisse wurden durch die Analyse von Sedimentkernen gewonnen, die im Atlantischen Ozean, in unterschiedlichen Entfernungen von der afrikanischen Küste, gesammelt wurden.

Diese Sedimente, die die letzten 120.000 Jahre umfassen, ermöglichten es den Forschern, die Schwankungen in der Konzentration von bioreaktivem Eisen in Abhängigkeit von der Transportdistanz des Staubs zu beobachten. Isotopenanalysen bestätigten die saharische Herkunft des Eisens und zeigten Veränderungen in seiner chemischen Form auf.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil des bioreaktiven Eisens abnimmt, je weiter man sich von Afrika entfernt, da dieses Eisen von den Organismen im Meer aufgenommen wird. Diese chemischen Umwandlungen, die von der Atmosphäre beeinflusst werden, ermöglichen es, dass das Eisen vom Phytoplankton assimiliert wird, bevor es die Tiefen des Meeres erreicht.

Somit erhalten abgelegene Regionen wie das Amazonasbecken oder die Bahamas besser lösliches Eisen, das das marine Leben fördert. Dieses Phänomen, vergleichbar mit einer natürlichen Düngung, könnte erhebliche Auswirkungen auf terrestrische und marine Ökosysteme haben.

Diese Entdeckung könnte dazu beitragen, besser zu verstehen, wie über weite Distanzen transportierte Nährstoffe die Ökosysteme und globale Klimazyklen beeinflussen.