Steine zum Mittagessen? Die Idee mag absurd erscheinen. Doch Wissenschaftler erwägen ernsthaft, Asteroiden zu nutzen, um Astronauten bei zukünftigen Weltraummissionen zu ernähren. Eine außergewöhnliche Mahlzeit könnte bald Realität werden.
Forscher schlagen ein überraschendes Verfahren vor: Mikroben könnten in der Lage sein, die organische Materie von Asteroiden in essbare Nahrung umzuwandeln. Eine technische Meisterleistung, aber die Idee ist nicht unbegründet.
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Diese Forschung stützt sich auf frühere Tests, die gezeigt haben, dass Mikroben von auf die Erde gefallenen Meteoriten leben können. Das legt nahe, dass ein ähnlicher Prozess bei Weltraummissionen auch mit Asteroiden funktionieren könnte. Diese kleinen biologischen Fabriken könnten biomassereiche Nahrung produzieren, die potenziell als Nahrungsquelle dienen könnte.
Um diese Hypothese zu testen, diente der kohlenstoffreiche Asteroid Bennu als Modell. Erste Schätzungen deuten darauf hin, dass er genug Nahrung für einen Astronauten liefern könnte – über Hunderte, vielleicht sogar Tausende von Jahren, selbst bei begrenzter Effizienz.
Das vorgeschlagene Verfahren basiert auf der Pyrolyse, einem chemischen Prozess, der Kohlenwasserstoffe in Nährstoffe zerlegt. Diese Technik wurde bereits zur Wiederverwertung von militärischem Plastik getestet. Die Resultate sind vielversprechend, mit essbaren Produkten, die dem Joghurt oder Karamellmilchshake ähneln.
Allerdings geben die Wissenschaftler zu, dass sich dieses Projekt noch im theoretischen Stadium befindet. Es müssen zahlreiche Hürden überwunden werden, darunter die Variabilität der Asteroiden und potenzielle Gesundheitsrisiken durch die entstehenden Produkte.
Das ultimative Ziel ist es, die Autonomie der Astronauten im Weltraum zu erhöhen. Wenn es gelingt, sie mit Ressourcen zu versorgen, die während der Mission gefunden werden, könnte dies den Weg für viel längere und ambitioniertere Weltraumreisen ebnen.
Die Wissenschaftler planen, ihre Arbeit fortzusetzen, in der Hoffnung, ihre Theorien in naher Zukunft in die Praxis umzusetzen. Der Weltraum könnte tatsächlich zu unserer nächsten Vorratskammer werden.
Was ist Pyrolyse und wie trägt sie dazu bei, Nahrung aus Asteroiden zu gewinnen?
Pyrolyse ist ein chemischer Prozess, der organische Materialien bei hoher Temperatur und ohne Sauerstoff abbaut. Im Weltraumkontext dient sie dazu, die Kohlenwasserstoffe in Asteroiden zu zerlegen, um nutzbare Nährstoffe zu erzeugen.
Die durch die Pyrolyse entstehenden Kohlenwasserstoffe werden anschließend zur Ernährung von Bakterien verwendet. Diese Mikroorganismen verwandeln diese Bestandteile in essbare Biomasse und bieten eine potenzielle Lösung für die Versorgung von Astronauten auf langen Raumreisen.
Diese Methode der Pyrolyse wird bereits getestet, um Kunststoffe im militärischen Bereich zu recyceln, aber ihre Anwendung auf Asteroiden bleibt bisher theoretisch. Zukünftige Forschungen müssen ihre Effizienz im Weltraum untersuchen.