Ein revolutionärer Bildgebungschip, inspiriert von Supermans Röntgenblick, könnte bald in Smartphones integriert werden und ermöglicht so das Durchsehen von Wänden oder Verpackungen. Forscher der Universität von Texas in Dallas und der Nationalen Universität Seoul haben diese Technologie entwickelt, die 300 GHz-Signale aussendet, die für Menschen harmlos und vertraulich sind.
Die Forscher, die diesen Chip entwickelt haben, arbeiten derzeit an der Miniaturisierung dieser Technologie, damit sie in Smartphones integriert werden kann. Dieses Projekt, unterstützt von Texas Instruments und Samsungs globalem Forschungsprogramm, könnte die Nutzung mobiler Geräte revolutionieren.
Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen verwendet dieser Chip 300 GHz-Signale, die harmlos sind. Er ermöglicht das Lokalisieren von Objekten in kurzer Reichweite, etwa 2 bis 3 Zentimeter. Diese Einschränkung wurde bewusst gewählt, um die Privatsphäre zu gewährleisten und missbräuchliche Anwendungen zu vermeiden. Die Forscher planen, diese Reichweite auf 12,5 Zentimeter zu erhöhen, um die Erkennung kleiner Objekte zu verbessern. Diese Technologie ähnelt der, die in den Sicherheitskontrollen an Flughäfen verwendet wird, bei denen Mikrowellen verwendet werden.
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, diese Technologie klein genug für mobile Geräte zu machen und gleichzeitig die Bildqualität zu verbessern. Der Chip, der keine Linsen oder Optiken verwendet, erkennt reflektierte Signale von Objekten, um Bilder zu erzeugen. Die Pixel des Chips, die 0,5 mm messen, sind in der Lage, feine Details zu erfassen. Langfristig könnte diese Innovation medizinische Anwendungen haben, insbesondere für nicht-invasive Untersuchungen.
Der nächste Schritt besteht darin, die Größe des Geräts weiter zu reduzieren, damit es auf einen kleinen Chip passt, der in ein Smartphone integriert werden kann. Dies würde zahlreiche Anwendungen für die breite Öffentlichkeit und Fachleute eröffnen, wie das Scannen verdächtiger Pakete oder das Überprüfen von Rohrleitungen auf Risse. Ärzte, insbesondere Notfallmediziner, könnten diese Technologie ebenfalls nutzen, um vorläufige Untersuchungen vor Ort durchzuführen.
In ihrer Veröffentlichung von 2022 hatten die Forscher auch die Integration dieses Systems in Fahrzeuge erwähnt, um die Navigation bei schlechten Sichtverhältnissen zu verbessern. Allerdings führten Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre dazu, dass sich das Team auf Kurzstreckenanwendungen konzentriert, um das Risiko missbräuchlicher Anwendungen zu minimieren.