Zwei Wissenschaftler der Universität von Alaska Fairbanks haben eine neue Art elektromagnetischer Welle, den sogenannten "Pfeifton", entdeckt, die die Energie von Blitzen in die Magnetosphäre der Erde transportiert. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis darüber verändern, wie die Energie von Gewittern die erdnahe Weltraumumgebung beeinflusst.
Pixabay-Illustrationsbild
Die Forscher Vikas Sonwalkar und Amani Reddy haben das identifiziert, was sie als "spekular reflektierten Pfeifton" bezeichnen, eine Welle, die die Energie von Blitzen aus der Ionosphäre in einer Höhe von 55 Kilometern in die Magnetosphäre transportiert, die sich in einer Höhe von über 800 bis 1.000 Kilometern befindet. Im Gegensatz zu bisherigen Annahmen bleibt diese Energie nicht in der Ionosphäre gefangen, sondern erreicht die Strahlungsgürtel, zwei Schichten geladener Teilchen, die die Erde umgeben.
Diese Entdeckung ist entscheidend, da die Strahlungsgürtel direkt die Sicherheit von Satelliten und anderen Raumfahrttechnologien beeinflussen. Ein besseres Verständnis von Wellen wie diesem "Pfeifton" ist unerlässlich, um diese Technologien vor Schäden durch energetische Teilchen im Weltraum zu schützen.
Die Wissenschaftler konnten dieses Phänomen dank der Daten der 2012 von der NASA gestarteten Van Allen Probes-Satelliten sowie Informationen des globalen Blitzdetektionsnetzwerks beobachten. Sie entdeckten, dass diese "spekular reflektierten Pfeiftöne" in der Magnetosphäre häufig vorkommen, insbesondere in Regionen mit häufig auftretenden Gewittern.
Schnittmodell der Strahlungsgürtel der Erde mit den beiden Van Allen Probes Satelliten, die sie durchqueren. Bildnachweis: NASA-Illustration
Diese Forschung zeigt auch, dass diese Pfeiftöne neben einer bereits bekannten Wellenart, dem "magnetosphärisch reflektierten Pfeifton", existieren. Der "spekular reflektierte Pfeifton" könnte jedoch einen größeren Anteil der Energie von Blitzen transportieren, insbesondere in tropischen und subtropischen Gebieten.