đź§  Parkinson: Die betroffene Seite sagt den Krankheitsverlauf voraus

Veröffentlicht von Adrien,
Quelle: Universität Genf
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Ein Team der UNIGE und der HUG zeigt, dass die Seite des Auftretens der ersten Krankheitssymptome – links oder rechts des Körpers – die kognitiven und emotionalen Manifestationen der Patienten beeinflusst.

Die Parkinson-Krankheit beginnt oft asymmetrisch und betrifft zuerst die rechte oder linke Körperseite. Ein Team der Universität Genf (UNIGE) und der Genfer Universitätskliniken (HUG) zeigt, dass dieser Faktor den Verlauf der nicht-motorischen Symptome beeinflusst. Rechtsseitige Erkrankungen sagen einen ausgeprägteren kognitiven Abbau voraus, während linksseitige Erkrankungen mit psychiatrischen Störungen wie Angst oder Depression verbunden sind.

Veröffentlicht in npj Parkinson's Disease, unterstreichen diese Ergebnisse die Bedeutung einer personalisierten Betreuung.


Motorische Symptome auf der rechten Seite (Schädigung der linken Hemisphäre) sind mit einem kognitiven Abbau verbunden, während Symptome auf der linken Seite (rechte Hemisphäre) mit psychiatrischen Störungen in Verbindung gebracht werden.
© Philippe Voruz

Die Parkinson-Krankheit betrifft weltweit etwa 10 Millionen Menschen. Sie beginnt in der Regel asymmetrisch und betrifft zunächst nur eine Körperseite. Obwohl sie sich zunächst durch motorische Symptome äußert – wie Zittern, Verlangsamung der Bewegungen oder Muskelsteifheit – verursacht sie auch kognitive, angstbedingte oder depressive Störungen, deren Verlauf noch wenig erforscht ist.

Diese Ergebnisse stellen einen entscheidenden Fortschritt für die Erforschung der nicht-motorischen Symptome der Krankheit dar, die in der Forschung lange unterschätzt wurden.

In jüngsten Arbeiten zeigt ein Team der UNIGE und der HUG erstmals, dass die Seite des Auftretens der ersten Symptome nicht nur die motorischen Störungen, sondern auch die kognitiven und emotionalen Manifestationen der Krankheit beeinflusst. So weisen Patienten mit motorischen Symptomen auf der rechten Seite (Anzeichen einer Dysfunktion der linken Gehirnhälfte) einen globaleren kognitiven Abbau und ein höheres Demenzrisiko auf, während Personen mit Symptomen auf der linken Seite (Dysfunktion der rechten Hemisphäre) häufiger mit psychiatrischen Problemen wie Depressionen, Angstzuständen und Beeinträchtigungen der Emotionserkennung konfrontiert sind.

FĂĽr eine personalisierte Betreuung


"Diese Ergebnisse stellen einen entscheidenden Fortschritt für die Erforschung der nicht-motorischen Symptome der Krankheit dar, die in der Forschung lange unterschätzt wurden", erklärt Julie Péron, außerordentliche Professorin am Labor für klinische und experimentelle Neuropsychologie der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften und am Zentrum für Affektive Wissenschaften der UNIGE sowie an der Neurologieabteilung der Klinik für Neurowissenschaften der HUG, die diese Arbeit leitete.

Die Studie plädiert für eine systematische Integration dieser symptomatischen Variablen bei der Diagnose, um eine personalisierte Betreuung der betroffenen Person zu gewährleisten. "Diese Berücksichtigung würde eine echte Antizipation und eine Ausrichtung der Person auf gezielte Therapien entsprechend ihrem parkinsonischen Muster ermöglichen", so Philippe Voruz, Postdoktorand am Labor für klinische und experimentelle Neuropsychologie der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften der UNIGE, an der Neurochirurgieabteilung der HUG sowie am Labor für biologische Geochemie der EPFL, Erstautor der Studie.

Diese Ergebnisse wurden durch die Analyse von 80 Studien gewonnen, die in den letzten fünf Jahrzehnten zu diesem Thema veröffentlicht wurden. Für das Forschungsteam besteht der nächste Schritt darin, mehrere methodische Fragen zu beantworten – zum Beispiel, wie misst man genau die Asymmetrie der Krankheit auf der Grundlage der beobachtbaren Symptome? – und ihre Ergebnisse an anderen mit der Krankheit verbundenen Störungen zu überprüfen.