Die NASA-Sonde Lucy hat ihre ersten hochauflösenden Bilder eines Asteroiden aufgenommen und enthüllt damit einen Himmelskörper mit erstaunlicher Form.
Lucys Long-Range Reconnaissance Imager hat den Asteroiden Donaldjohanson mit bisher unerreichter Detailgenauigkeit eingefangen.
Quelle: NASA/Goddard/SwRI/Johns Hopkins APL
Der Asteroid Donaldjohanson entstand, als zwei kleinere Objekte kollidierten. Seine ungewöhnliche Form mit einer Einschnürung in der Mitte und zwei Ausbuchtungen auf beiden Seiten erinnert an eine deformierte Erdnuss. Die Aufnahmen wurden aus einer Entfernung von etwa 960 Kilometern gemacht.
Diese enge Begegnung bietet Wissenschaftlern eine einzigartige Gelegenheit, die Prozesse der Planetenentstehung zu untersuchen. Die Strukturen von Donaldjohanson könnten Hinweise auf die Materialien und Kollisionen liefern, die unser Sonnensystem geformt haben. Die Mission Lucy, die 2021 gestartet wurde, zielt darauf ab, noch ältere Asteroiden zu erforschen.
Die Trojaner-Asteroiden, Lucys Hauptziele, gelten als Überreste des ursprünglichen Materials des Sonnensystems. Sie umkreisen Jupiter und könnten Geheimnisse über die Entstehung der Gasriesen bergen. Donaldjohanson, obwohl jünger, dient als Vorspiel zu diesen Untersuchungen.
Mit einer geschätzten Länge von 8 Kilometern ist Donaldjohanson deutlich kleiner als die Trojaner, die Lucy untersuchen wird. Zum Beispiel misst Eurybates, der erste anvisierte Trojaner, etwa 64 Kilometer im Durchmesser. Dieser Größenunterschied verdeutlicht die Vielfalt der Objekte im Hauptgürtel und darüber hinaus.
Der Name des Asteroiden ehrt Donald Johanson, den Entdecker des Fossils „Lucy“. So wie dieser die menschliche Evolution beleuchtet hat, strebt die Lucy-Mission danach, unser Verständnis der planetaren Ursprünge zu vertiefen. Die aktuellen Bilder zeigen nur einen Teil des Asteroiden, aber kommende Daten werden mehr enthüllen.
Bevor Lucy auf Donaldjohanson traf, testete sie 2023 ihre Instrumente am Asteroiden Dinkinesh. Diese letzte Annäherung wird als Generalprobe vor dem Rendezvous mit den Trojanern beschrieben. Wissenschaftler freuen sich gespannt auf die Entdeckungen, die Lucy unter diesen alten Relikten des Sonnensystems machen könnte.
Wie entstehen Asteroiden wie Donaldjohanson?
Asteroiden mit bizarren Formen wie Donaldjohanson sind oft das Ergebnis von Kollisionen zwischen zwei kleineren Körpern. Diese Einschläge können die Objekte verschmelzen lassen und unregelmäßige Formen mit Ausbuchtungen und Vertiefungen erzeugen.
Die Zusammensetzung von Asteroiden variiert je nach ihrem Entstehungsort im Sonnensystem. Die im Hauptgürtel, wie Donaldjohanson, sind meist reich an Silikaten und Metallen und zeugen von den Bedingungen während der Planetenentstehung.
Die Untersuchung dieser Körper hilft, die Geschichte der Kollisionen und Aggregationen nachzuvollziehen, die zur Bildung von Planeten führten. Asteroiden sind daher wertvolle geologische Archive, um die Frühzeit des Sonnensystems zu verstehen.
Warum sind Trojaner-Asteroiden so wichtig für die Wissenschaft?
Trojaner-Asteroiden teilen Jupiters Umlaufbahn, gefangen in gravitativ stabilen Punkten. Sie gelten als Relikte der ursprünglichen solaren Nebel, die den Prozessen der Planetenbildung entkommen sind.
Ihre Zusammensetzung könnte die Natur der Materialien enthüllen, die bei der Entstehung der Gasriesen verfügbar waren. Im Gegensatz zu Asteroiden des Hauptgürtels wurden Trojaner kaum durch Kollisionen verändert und bewahren so ihren ursprünglichen Zustand.
Lucy könnte durch die Erforschung dieser Objekte Hinweise auf die Materieverteilung im jungen Sonnensystem liefern. Diese Daten sind entscheidend, um Modelle der Planetenentstehung zu bestätigen oder zu verfeinern.