Der Rover Perseverance hat gerade ein neues Kapitel in der Raumfahrtgeschichte geschrieben, indem er ein bisher unbekanntes PhÀnomen eingefangen hat. Zum ersten Mal wurden Polarlichter von der OberflÀche eines anderen Planeten als der Erde fotografiert.
Diese Entdeckung markiert einen bedeutenden Fortschritt im VerstĂ€ndnis der Wechselwirkungen zwischen der Sonne und planetaren AtmosphĂ€ren. Dank der Koordination zwischen verschiedenen Raumfahrtmissionen konnten Wissenschaftler dieses flĂŒchtige Lichtspektakel festhalten.
Ein einzigartiges Mars-PhÀnomen
Im Gegensatz zur Erde besitzt Mars kein globales Magnetfeld mehr, was die Natur seiner Polarlichter grundlegend verĂ€ndert. Die Sonnenpartikel bombardieren direkt die dĂŒnne AtmosphĂ€re und erzeugen so diffuse Leuchterscheinungen ĂŒber den gesamten Planeten.
Das Ereignis vom 22. MĂ€rz 2024 wurde durch eine besonders intensive koronale Massenauswurf ausgelöst. Die Instrumente des Rovers registrierten eine charakteristische grĂŒne Emission, Ă€hnlich derjenigen, die auf unserem Planeten beobachtet wird.
Nachweis eines ĂŒberschĂŒssigen grĂŒnen Signals im Marshimmel am 18. MĂ€rz. Links: Profile des ĂŒberschĂŒssigen grĂŒnen Signals fĂŒr die vier Versuche zur Polarlichterkennung. Nur der 1094. Marstag (grĂŒne Linie) zeigt eine positive Detektion. Die Kurven entsprechen den Messungen von Mastcam-Z und dem Modell, die Rauten den SuperCam-Daten. Mitte: Bild des Marshimmels mit Polarlicht (Marstag 1094). Rechts: Referenzbild ohne Polarlicht. Beide Bilder wurden gleich bearbeitet (Reduktion des Phobos-Lichts, GauĂsche GlĂ€ttung, gleiche Farbstreckung).
Drei Quadrate veranschaulichen verschiedene SignalstĂ€rken in den Bildern: â oben: Polarlichtsignal bei 557,7 nm ohne anderes Licht, â Mitte: beobachtetes mittleres Signal nach Entfernung des Phobos-Lichts, â unten: korrigiertes mittleres Signal (Entfernung des ĂŒberschĂŒssigen GrĂŒns fĂŒr das Bild mit Polarlicht, HinzufĂŒgung fĂŒr das Bild ohne Polarlicht), das zeigt, wie der Himmel ohne (links) oder mit Polarlicht (rechts) ausgesehen hĂ€tte.
Die schattierten Bereiche zeigen die instrumentellen und verarbeitungstechnischen Unsicherheiten. Die gepunktete orangefarbene Linie stellt eine an die SuperCam-Messungen fĂŒr den 1094. Marstag angepasste Strahlungstransfermodellierung dar.
Diese Beobachtung bestĂ€tigt theoretische Modelle, die seit Jahren entwickelt werden. Die gesammelten Daten ebnen den Weg fĂŒr neue Forschungen zur Physik extraterrestrischer AtmosphĂ€ren.
Eine fruchtbare wissenschaftliche Zusammenarbeit
Die Warnung durch Satelliten im Orbit ermöglichte es, die Bodenbeobachtungen vorzubereiten. Mehrere internationale Teams haben ihre BemĂŒhungen vereint, um diese einzigartige Gelegenheit zu nutzen.
Die Instrumente Mastcam-Z und SuperCam des Rovers wurden prĂ€zise auf den nĂ€chtlichen Marshimmel ausgerichtet. Ihre Messungen stimmen perfekt mit denen der Orbiter MAVEN und Mars Express ĂŒberein.
Dieser Erfolg unterstreicht die Bedeutung koordinierter Missionen in der Raumfahrt. Er gibt auch einen Vorgeschmack auf die Beobachtungen, die die ersten Astronauten auf dem Mars machen könnten.