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👁️🗨️ Entdeckung von 225 Figurinen im... Grab des bösen Pharaos?!
Veröffentlicht von Adrien, Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Ein kürzlicher Fund in der königlichen Nekropole von Tanis belebt die Debatten über die Bestattungspraktiken im Alten Ägypten neu. Archäologen haben 225 Grabfigurinen, sogenannte Shabtis, freigelegt, die den Namen des Pharaos Shoschenq III. tragen. Diese Objekte wurden in einem Grab entdeckt, das bereits einem anderen Herrscher, Osorkon II., zugeschrieben worden war.
Shabtis sind Statuetten, die dazu bestimmt waren, den Verstorbenen im Jenseits zu dienen, indem sie symbolisch die von den Göttern geforderten landwirtschaftlichen Arbeiten verrichteten. Eine so umfangreiche Sammlung ist normalerweise einem König oder einer Person allerersten Ranges vorbehalten. Die in die Figurinen eingravierten hieroglyphischen Inschriften erwähnen eindeutig Shoschenq III., einen Herrscher der 22. Dynastie, der im 9. Jahrhundert v. Chr. regierte. Diese Zuordnung lässt kaum Zweifel an ihrer ursprünglichen Herkunft.
Ein Teil der entdeckten Figurinen. Egyptian Ministry of Tourism and Antiquities
Das betreffende Grab war erstmals im 20. Jahrhundert ausgegraben worden und wurde mit dem Pharao Osorkon II., dem Vorgänger von Shoschenq III., in Verbindung gebracht. Die Anwesenheit von Grabbeigaben, die einem anderen König gehören, deutet auf eine bewusste Verlagerung der Ausstattung oder sogar des Körpers selbst hin. Die Archäologen erwägen mehrere Hypothesen, darunter eine späte Wiederbestattung, die dazu diente, die königlichen Überreste vor Plünderungen zu schützen, die während der Dritten Zwischenzeit häufig waren.
Diese Periode ist von politischer Instabilität und einer Zersplitterung der Macht geprägt. Die königlichen Bestattungspraktiken scheinen sich damals an diese unsichere Situation angepasst zu haben. Die Wiederverwendung bestehender Gräber oder die Übertragung von Grabbeigaben von einem Herrscher auf einen anderen könnten Schutzstrategien oder materielle Zwänge widerspiegeln.
Die jüngsten Ausgrabungen stehen in der Kontinuität der großen Entdeckungen, die in den 1930er Jahren in Tanis vom Ägyptologen Pierre Montet gemacht wurden. Lange Zeit vom Ruhm des Tals der Könige überschattet, erweist sich die Nekropole im Delta dennoch als wesentlich für das Studium der libyschen Dynastien. Die feuchten Bedingungen der Stätte haben die Konservierung erschwert, aber auch einige außergewöhnliche Objekte wie diese Shabtis in großer Zahl bewahrt.
Diese Entdeckung trägt dazu bei, das Verständnis der königlichen Bestattungsriten in einer Übergangszeit zu verfeinern. Sie erinnert daran, dass ägyptische Gräber nicht immer starre Ensembles sind, sondern Orte, die sukzessive Umgestaltungen erfahren haben. Die Forschungen werden fortgesetzt, um festzustellen, ob Shoschenq III. tatsächlich in Tanis bestattet wurde oder ob seine Grabbeigaben später dorthin verlegt wurden.