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Unsere Neigung zur Prokrastination hängt von unserer Zukunftsvision ab
Veröffentlicht von Cédric, Autor des Artikels: Cédric DEPOND Quelle:Scientific Reports Andere Sprachen: FR, EN, ES, PT
Prokrastinieren, die Tendenz, alles, was man tun muss, systematisch auf später zu verschieben, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele von uns nur allzu gut kennen. Eine neue Studie von Forschern der Universität Tokio zeigt, dass eine optimistische Sicht auf die Zukunft die schwere Prokrastination erheblich verringern kann.
Illustrationsbild Pixabay
Die Forscher fanden heraus, dass Personen mit einer pessimistischen Zukunftsperspektive, die hohe Stressniveaus erwarten, eher zu schwerer Prokrastination neigen. Umgekehrt haben diejenigen, die glauben, dass der Stress in Zukunft abnehmen wird, weniger Tendenz zum Prokrastinieren.
Um diese Studie durchzuführen, führten die Wissenschaftler neue Messungen ein, die als "chronologische Sichtweise des Stresses" und "chronologische Sichtweise des Wohlbefindens" bezeichnet werden. Sie baten 296 Teilnehmer, ihren Stress- und Wohlstandsniveau über neun Zeiträume zu bewerten, die von den letzten zehn Jahren bis zu den nächsten zehn Jahren reichten. Anschließend wurde durch eine Clusteranalyse die Teilnehmer nach ihren Antworten klassifiziert und auf einer Prokrastinationsskala bewertet.
Es entstanden vier unterschiedliche Gruppen: die "absteigende" Gruppe (der Stress nimmt im Laufe der Zeit ab), die "aufsteigende" Gruppe (der Stress nimmt zu), die "V-förmige" Gruppe (der Stress ist in der Gegenwart am niedrigsten) und die "verschobene Berg"-Gruppe (der Stress gipfelt in der Vergangenheit und nimmt in der Zukunft ab). Der Prozentsatz schwerer Prokrastinierer war in der "absteigenden" Gruppe deutlich geringer, was darauf hinweist, dass der Glaube an einen künftigen Stressabbau die Prokrastination verringert.
Die Studie weist jedoch einige Einschränkungen auf. Alle Teilnehmer waren in ihren Zwanzigern, was die Frage der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Altersgruppen aufwirft. Außerdem wurde keine Intervention getestet, um zu sehen, ob eine Änderung der Zukunftsperspektive die Prokrastination direkt reduzieren könnte.
Für chronische Prokrastinierer, die eine Veränderung suchen, legen die Ergebnisse nahe, dass die Kultivierung einer optimistischen Zukunftsvision helfen könnte, die Tendenz zu überwinden, die sofortige Befriedigung langfristigen Zielen vorzuziehen. Laut den Forschern vernachlässigen Prokrastinierer oft die Zukunft, weil sie glauben, dass diese stressiger sein wird als die Gegenwart. Durch die Annahme einer positiveren Perspektive könnten Personen motivierter sein, schwierige, aber langfristig vorteilhafte Aufgaben zu erledigen.
Saya Kashiwakura, Co-Autorin der Studie, hofft, dass diese Ergebnisse insbesondere im Bildungssektor hilfreich sein werden. Sie erklärt, dass Studenten besser abschneiden und ein größeres Wohlbefinden erlangen können, indem sie ihre Prokrastinationstendenzen wissenschaftlich verstehen und aktiv daran arbeiten, sie zu verbessern, anstatt sich selbst die Schuld zu geben.
Tief verwurzelte Perspektiven zu ändern ist keine leichte Aufgabe. Kognitive Techniken wie die positive Visualisierung der Zukunft könnten jedoch helfen, die Zukunftssichtweise optimistischer zu gestalten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung unserer subjektiven Wahrnehmung der Zukunft für die Gestaltung unseres Verhaltens und unserer täglichen Motivation.